Pädagogische Ziele, Methoden und Aktivitäten
Soziales Lernen
Soziales Lernen beinhaltet:
– die Fähigkeit, einzeln und in der Gruppe mit Kindern und Erwachsenen zu agieren
– die Fähigkeit, sich in einen anderen Menschen einfühlen und mit ihm zusammenarbeiten zu können
– die Fähigkeit, Konflikte zu handhaben
– die Fähigkeit, gemeinsame Regeln, Rechte und Pflichten zu verstehen und dafür Verantwortung übernehmen
Persönliche Fähigkeiten
Wir als Pädagogen sehen unsere Aufgabe darin, das Kind als Individuum zu sehen und seine persönlichen Fähigkeiten zu erkennen. Aus diesem Grund arbeiten wir unserer Einrichtung nach dem Situationsorientierten Ansatz, d.h. wir orientieren uns an der Lebens- und Erlebnissituation des Kindes und holen es dort ab, wo es in seiner Entwicklung steht.
– Übungen des täglichen Lebens
– Übungen zum Selbstbewusstsein
– Rollenspiele
Soziale Fähigkeiten
Ein wichtiger Punkt in unserer pädagogischen Arbeit ist, die Kinder an „ihrem“ Kindergartenalltag zu beteiligen, sie sollen lernen, ihren Spielort, -material und -partner selbst zu bestimmen. Gerade die familiäre Atmosphäre, welche unsere kleine Einrichtung bietet, ist eine gute Voraussetzung für unsere Kigakinder sich zu trauen, ihre eigene Meinung, ihre Wünsche, aber auch Kritik zu benennen und zu vertreten. Wir ermutigen die Kinder, sich der Gruppe mitzuteilen, Konflikte mit Worten zu lösen und die Wünsche anderer zu respektieren.
– Gesprächs- und Gruppenregeln
– Freispielzeit
– Projekte
Alltagsfähigkeiten
Ein weiteres Lernfeld ist das Alltagshandeln. Der Kindergartenalltag gibt den Kindern in seiner Struktur Sicherheit und stellt Aufgaben. Die Teilnahme und die erfolgreiche Bewältigung dieser, erfüllen die Kinder mit Freude und Stolz, sie lernen Verantwortung zu übernehmen und ihr Selbstbewusstsein wird gesteigert.
– selbständiges Tischdecken
– selbständiges An- und Ausziehen
– Aufräumen
Kinder anderer Altersgruppen
Im Kiga am Klinikum betreuen wir 22 Kinder in der Altersgruppe von 3-6 Jahren. Jedoch besteht in unserer Einrichtung auch die Möglichkeit Kinder ab 2,5 Jahre aufzunehmen. Um eine gute Ablösung des Kindes von der Bezugsperson zu erreichen, nimmt sich die Bezugserzieherin beim Eingewöhnen viel Zeit für das Kind als auch für die Eltern. Nach der behutsamen Eingewöhnung „nehmen“ die großen Kinder die kleinen Kinder „an der Hand“ und begleiten sie mit unserer Unterstützung durch den Kindergartenalltag.
Auf Grund unseres Personalschlüssels ist es uns möglich, die Großgruppe in Kleingruppen (gleiches Alter) zu teilen. Jede Kleingruppe und damit jedes Kind hat eine feste Bezugserzieherin, welche altersentsprechende Beschäftigungen und Angebote (z.B. Ausflüge) anbietet. Die Bezugserzieherin ist erste Ansprechpartnerin für die Eltern.
– Kinderpatenschaften („Groß“ hilft „Klein“)
– altersgerechte Lieder, Spiele und Geschichten
– Freispielzeit
Mädchen und Jungen
In unserer Einrichtung sind Jungen und Mädchen gleichwertig und gleichberechtigt. Wir leben unseren Alltag gemeinsam, alle können jedes Spielzeug benutzen oder in jeder Spielecke spielen, aber wir stellen auch Rückzugsmöglichkeiten zur Verfügung. So ermöglichen wir z. B. den Jungen alleine Fußball zu spielen (wenn sie das so möchten) oder den Mädchen sich Freiräume ohne Jungen zu schaffen.
Die Fachkräfte vertreten eine „geschlechtsbewusste“ pädagogische Grundhaltung, d.h. sie unterstützen die Kinder in ihrer Rollen- und Geschlechtsfindung.
– Bauecke
– Spielhaus
– Verkleidungsecke
Interkulturelles Lernen
Eine Selbstverständlichkeit in unserer Einrichtung ist das Miteinander von Kindern aus verschiedenen Nationalitäten und Kulturen. Wir lernen mit den Kindern Bräuche, Traditionen, Spezialitäten sowie Worte aus verschiedenen Sprachen kennen.
– gemeinsame Feste
– interkulturelles Frühstück und Mittagessen
– kleine Sprachkunde, Kinderwörterbuch
Werteorientierung und Religion
Die Grundlage unseres Konzepts beruht auf dem humanistischen Menschenbild, in unserer Einrichtung arbeiten wir in Anlehnung an das christliche Menschenbild. Wir feiern mit den Kindern christliche Feste, z.B. St. Martin oder Weihnachten, aber wir thematisieren auch Feste anderer Kulturen (verschiedene Kulturen der Kinder). Dem Team ist es wichtig, dass wir in der Kindergartengruppe verschiedene Bräuche und Religionen kennenlernen.
In unserer Einrichtung werden Bräuche und „Gesetze“ respektiert, z.B. keine Gabe von Schweinefleisch oder Lebensmittel mit Schweinefleischzugabe. Wir nehmen die kindliche Neugier ernst und gehen auf die Fragen der Kinder ein.
– Feste im Jahreskreis
– regelmäßige Besuche im Altenheim
Sprache
Sprache ist der „Schlüssel zur Welt“, denn nur Sprache ermöglicht dem Menschen am gesellschaftlich-kulturellen Leben voll teilzunehmen. Deshalb nimmt Sprachförderung eine zentrale Rolle in unserer pädagogischen Arbeit ein. Sprachkompetenz besteht aus der Fähigkeit sich durch Kommunikation (Interaktion, Artikulation, Wortschatz und Grammatik) und durch Schriftsprache (Literacy) verständigen zu können. Durch vielfältige sprachliche Anregungen im Dialog und lebensorientierten Bezug wollen wir bei deutschen Kindern und Kindern mit Migrationshintergrund die Lust an Sprache fördern.
– freie und geleitete Gespräche mit dem Einzelnen, der Klein- und der Großgruppe
– gemeinsames Erarbeiten von Gesprächsregeln
– Vorlesen und Erzählen von Bilder- und Sachbücher, Geschichten, Märchen, Gedichten
– Schulung des phonologischen Bewusstseins (Laut-, Sprach-, Reim-, und Silbenspiele)
– freies und gelenktes Rollenspiel
– Kreisspiele, Singspiele, Lieder
– Kinderbibliothek (Bilder- und Sachbücher in verschiedenen Sprachen)
– „Kinderbüro“ mit elektrischer Schreibmaschine
– Besuch der Bücherei
– Herstellen von Alltagssituationen (z.B. Einkaufen)
– Übungen zur sprachbezogenen Konfliktlösung
– Beobachtung der Sprachentwicklung durch Beobachtungsbögen (Sismik, Seldak)
Informations- und Kommunikationstechnik, Medien
Viele Kinder, welche unsere Einrichtung besuchen, sind schon mit Medien in Kontakt gekommen. Wir wollen den Kindern im Kindergarten eine Medienkompetenz vermitteln, d.h. sie sollen lernen, bewusst mit Medien (Buch, Zeitschrift, Audiogerät, Fernseher, Computer + Software) umzugehen.
Bei den 3-jährigen setzten wir als Leitmedium das Bilderbuch ein, den 4- und 5-jährigen zeigen wir den Einsatz von verschiedenen Medien (Kassettenrekorder, CD-Player, Diaprojektor, Fotoapparat)und sprechen mit ihnen über ihre Erfahrungen, unseren Vorschulkindern öffnen wir die Welt des Computers.
– Bücherkiste
– Kinder können CDs oder Kassetten von zu Hause mitbringen
– Einsatz des Internets
Mathematik
Im Kindergartenalltag lernen die Kinder nach Größe, Gewicht, Volumen und Länge zu ordnen. Das pädagogische Team eröffnet den Kindern die Welt der Mathematik, durch Farben, Formen, Zahlen, Symbole und Mengen.
– mathematische Spiele (z.B. Zahlendomino)
– Abzählreime
– Legespiele
– Kochen und Backen
Zudem arbeiten wir mit der Förderbox: Mengen zählen, Zahlen-Förderung mathematischer Kompetenzen.
In der Förderbox sollen die Kinder erkennen:
– dass hinter Zahlen Anzahlen stehen (Anzahlkonzept)
– dass Zahlen aufsteigende Anzahlen repräsentieren (Anzahlordnung)
– dass von einer zur nächsten Zahl immer eins dazu kommt; dass sich (An-)Zahlen in kleinere (An-)Zahlen zerlegen lassen (Anzahlrelationen)
Naturwissenschaften und Technik
In unserem Kindergarten vermitteln wir den Kindergartenkindern Sachwissen über naturwissenschaftliche Phänomene und stellen ihnen verschiedenen Materialien(Konstruktions- und Bauspiele) zur Verfügung, damit sie spielerisch lernen zu experimentieren.
– Wetterbeobachtung
– Pflanzenexperimente
– Wärme – Kälte
– Forscherecke
Umwelt
Unser Ziel in der Umwelterziehung liegt darin, das Interesse der Kinder für die Natur und Umwelt zu wecken und fördern. Sie sollen lernen zu verstehen, dass es einen Zusammenhang zwischen Mensch und Natur/Umwelt gibt und die richtigen Verhaltensweisen entwickeln.
– Beobachtung der Natur im Jahreszeitenwechsel (im Garten des Kigas und Exkursionen)
– Pflanzen, Pflegen und Ernten von Obst und Gemüse in unserem Hochbeet
– Verkehrserziehung
– Mülltrennung/Müllvermeidung
Ästhetik, Kunst und Kultur
Wir fördern das Kunstverständnis und die Kreativität unserer Kinder, indem sie vielfältige Materialien zum freien Gestalten und spezielle Angebote zur Verfügung haben.
– Bereitstellen von Bastelmaterial (Papier, Wolle, Kleber, Stoffreste, Stifte, etc.)
– gemeinsames Dekorieren der Räume (Ästhetik)
– Kennenlernen der Werke bekannter Maler (z.B. van Gogh)
Musik
Durch den Einsatz verschiedener musikalischer Elemente lernen die Kinder sich in Bewegung auszudrücken und sammeln erste Erfahrungen im Spiel mit Musikinstrumenten.
- unser Körper als Instrument
– Singen von Liedern, Singspielen
– Begleiten mit Körperinstrumenten (klatschen, stampfen, schnalzen …)
– Laute ausprobieren (Tierstimmen nachahmen)
- Orffinstrumente
– Instrumente kennenlernen
– Ausprobieren von Klängen
– Richtigen Umgang mit Instrumenten erfahren
– Klanggeschichten und Taktspiele
– Begleiten von Liedern
- Musik hören und sich zu Musik bewegen
– mit meditativer Musik zur Ruhe kommen, entspannen
– Wahrnehmen von hoch – tief, laut – leise, schnell – langsam
– Verschiedenen Musikrichtungen kennen lernen (Klassik, Jazz)
– Volks- und Kindertänze
Bewegung, Rhythmik, Tanz und Sport
Musik und Bewegungserziehung sind eng miteinander verbunden. Durch vielfältige Bewegungsangebote in der Turnhalle (Abteilung für Physiotherapie im Klinikum), im Garten, aber auch im Gruppenraum unterstützen wir den ausgeprägten Bewegungsdrang der Kinder und ermöglichen motorische Fähigkeiten zu entdecken und zu verbessern.
- Turnstunde jeden Montag von 9-11 Uhr (altershomogene Gruppenaufteilung)in der Turnhalle der Physiotherapie
– Übungen mit Turngeräten (Bälle, Stäbe, Reifen, Langbänke…)
– Gymnastik
– Wett-, und Staffelspiele, Bewegungsspiele
– Turnen im Freien
– Erlebnisturnen (Turnen zu einer Geschichte)
- Rhythmik
– Gefühle, Tiere, Naturereignisse ….. mit dem Körper darstellen, dadurch begreifen
– Gehörtes durch Musik, Bewegung und Darstellung zum Ausdruck bringen
– Bewegung mit Rhythmusinstrumenten darstellen
- Tägliches Bewegen , Klettern, Rutschen, Schaukeln, Ballspielen und Fahren mit Fahrzeugen im Freien
Gesundheit
Bei der Gesundheitserziehung vermitteln wir den Kindern Kenntnisse über Hygiene und Körperpflege und Gefahren von Unfällen und Unfallvermeidung.
– grundlegende Hygieneregeln erlernen und beachten
– Besuch der Zahnärztin, Besuch einer Zahnarztpraxis (Vorschulkinder)
– Vorschuluntersuchung
Eine bewusste Ernährung ist Voraussetzung dafür, dass Ihr Kind gesund aufwachsen kann. Daher spielt dies in unserem Bildungsauftrag auch eine wichtige Rolle.
Die Kinder lernen…
…verschiedene Lebensmittel und Geschmacksrichtungen kennen
…was gesunde Ernährung bedeutet
…dass eine gesunde Ernährung abwechslungsreich und lecker sein kann
…mit ihren Sinnen wahrzunehmen (sehen, riechen, fühlen, schmecken, hören)
Partizipation
Wir wollen in unserer Einrichtung mit den Kindern eine lebendige Partizipationskultur entwickeln, denn das Mitbestimmungsrecht (UN-Kinderrechtskonventionen §12) der Kinder soll in unserem Kindergartenalltag gelebt werden. Unser Fachpersonal begleitet die Kinder dabei, demokratische Beteiligungsformen (dem Entwicklungsstand der Kinder entsprechen) kennenzulernen, damit sie lernen ihre Wünsche und Interessen vertreten und auf faire Weise aushandeln zu können. Dieser Erziehungsstil fördert bei Kindern das Selbstvertrauen, die Konfliktfähigkeit, die Fähigkeit der Selbst- und Mitbestimmung und die Entwicklung der Resilienz.
In der projektbezogenen Beteiligung wird eine für die Kinder überschaubare Problemstellung mit einem konkreten Planungsergebnis erarbeitet.
– Vorbereitung eines Ausfluges
– Kinder entscheiden über die Zusammenstellung des
Frühstückbüffets
Die offenen Form der Beteiligung ist gekennzeichnet, dass die Meinungsäußerung der Kinder im Zentrum steht.
– Kinderkonferenz
– Erzählkreis
– Erarbeiten von Gruppenregeln